Ätherische Öle bei Kindern und Kleinkindern


Ätherische Öle erfreuen sich in den letzten Jahren einer immer größeren Beliebtheit. Es ist schon lange bekannt, dass ätherische Öle eine vielseitige Pflanzenheilwirkung besitzen. Besonders häufig kommen sie in der Erkältungszeit zur Anwendung. Aber auch bei körperlichen und seelischen Leiden können ätherische Öle eine Heilung unterstützen.

In diesem Zusammenhang wird häufig überlegt, wie und in welchem Umfang diese auch bei Kindern zum Einsatz kommen können. Wir wollen uns hier die einzelnen Anwendungsbereiche nach Kindesalter etwas genauer anschauen.

Allgemeiner Umgang mit ätherischen Ölen

Neben den allgemeinen Regeln für ätherische Öle gibt es bei der Anwendung bei Kindern Besonderheiten. Hier musst du als Elternteil besonders vorsichtig sein, da sich bei Weitem nicht alle Öle für die Verwendung bei Kindern eignen. Auf die Dosierung muss besonders geachtet werden. Denn wenn manche Öle zu hoch dosiert werden, kann der positive Effekt aufgehoben werden und sich in einen negativen umschlagen.

 

Grundsätzlich ist auf Folgendes zu achten:

  •  Verwende ausschließlich hochwertige, naturreine Öle.

  • Trägeröle (Öle, die zur Verdünnung verwendet werden), sollten ebenfalls hochwertig und naturrein sein.

  • Aufbewahrung der ätherischen Öle immer außerhalb von Kindern.

  • Dosierangaben je nach Alter anwenden.

  • Teste vor der ersten Anwendung eine kleine Menge des verdünnten Öl´s an der Innenseite des Unterarmes.

  • Unverdünnte Öle niemals im Gesicht oder den Schleimhäuten auftragen.

  • Wenn du dir unsicher bist, hole dir erst Rat bei deinem Kinderarzt oder Apotheker

Ätherische Öle bei Babys und Kindern bis 5 Jahre

Basierend auf ärztlichem Rat sollten bei Babys und Kleinkindern auf keinen Fall ätherische Öle unverdünnt zum Einsatz kommen. Wenn diese bereits in kleinster Menge unverdünnt in den Mund oder die Nase deines Baby oder Kleinkindes kommen, kann es im schlimmsten Fall passieren, dass der Kehlkopf verkrampft und es zu einem Atemstillstand kommt. Auch sind in diesem Falle Reizungen der Haut und Schleimhäute zu befürchten, Erbrechen und vieles mehr. Aus diesem Grunde solltet ihr nur Produkte verwenden, die verdünnt sind und speziell für die Anwendung bei Babys und Kleinkindern abgestimmt sind.

Bei welchen ätherischen Ölen ist besondere Vorsicht geboten?

Bei Babys, sowie Kleinkindern unter drei Jahren solltet ihr besonders bei folgenden Ölen euch genau informieren ob die Anwendung für euer Kind möglich ist:

  • Kampfer
  • Eukalyptus
  • Thymian
  • Pfefferminz (Menthol)

Wenn ihr euch bezüglich der Anwendung unsicher seid, geht auf euren Arzt zu bzw. fragt in der Apotheke nach. Hier kann euch auf jeden Fall geholfen werden.

Welche Öle sind für die Anwendung bei Babys und Kleinkindern geeignet?

Neben Ölen, die nicht genutzt werden sollten, gibt es natürlich auch solche, die für eine Anwendung bei Babys und Kleinkindern geeignet sind. Diese wirken teils ähnlich zu den nicht empfohlenen, aber sind nicht so stark, dass es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommt. Hierzu gehören Öle aus folgenden Pflanzen:

  • Kamille
  • Mandarine
  • Kreuzkümmel
  • Fenchel
  • Lavendel
  • Rose
  • Rosenholz
  • Orange
  • Vanille

Dosierempfehlung für Körper Teilbereiche z.B. Rücken, Füße:

12-36 Monate 0,5% ätherisches Öl

Kleinkinder 3 Jahr bis 5 Jahre 2% ätherisches Öl

 

Anzahl der Tropfen:

1 Tropfen auf 10 ml (1 EL) Trägeröl entspricht 0,5%

4 Tropfen auf 10 ml (1 EL) Trägeröl entspricht 2%

Weiter unten erfährst du mehr über Trägeröle

Warum sollte man ätherische Öle bei Babys oder Kleinkindern verwenden?

Neben den erwähnten Gefahren zu Beginn bringt die Verwendung von ätherischen Ölen selbst bei den Kleinsten auch Vorteile mit sich. Zum einen ist dies eine gute Möglichkeit, um auf chemisch hergestellte Medikamente zu verzichten. Zum anderen kann man sich die Vorteile der Natur zunutze machen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Monster weg Spray. Dieses beruhigt durch seine Mischung aus Lavendel, Mandarine und Zirbelkiefer und hilft daneben noch Monster im Kinderzimmer zu vertreiben.

Ätherische Öle bei Kindern von 6 bis 12 Jahren

Wenn dein Kind etwas älter ist, stellt sich das Ganze schon etwas anders dar. Hier können ätherische Öle vor allem bei Erkältungen eine gute Ergänzung für den Heilungsprozess sein. Dies ist dadurch begründet, dass die Nasen, Schleimhäute etc. nicht mehr so empfindlich sind wie bei deinem Baby, sondern bereits mehr an Gerüche gewöhnt ist.

Eine gute Möglichkeit für die Verteilung der Gerüche ist ein Diffuser. Bei der Verwendung eines Diffusers mischst du das Öl in einem kleinen Behälter, der im Wasser steht. Im Anschluss verteilt der Diffuser nach und nach den wohligen Geruch im Zimmer deines Kindes.

So kannst du:

  1. Die Qualität der Raumluft deutlich verbessern,

  2. mögliche Essensgerüche, die sich manchmal ungewollt in der gesamten Wohnung verteilen neutralisieren,

  3. durch die ätherischen Öle, die in der Raumluft verteilt werden, die Stimmung positiv lenken. Zum Beispiel lässt sich die Laune heben, beruhigen oder kann sogar kreativ angeregt werden. Das Wohlbefinden von Kindern und Eltern wird gesteigert.

Welche Öle eignen sich vor allem für eine Verbesserung des Heilungsprozesses und wie können sie verwendet werden?

Wie bereits erwähnt, kann der Einsatz der richtigen Öle bei Kindern ab 6 Jahren deutlich zu einer Verbesserung des Heilungsprozesses bei Erkältungen führen. Hierbei gibt es verschiedene Arten:

  • tröpfchenweise auf der Kleidung und dem Kopfkissen.

  • verdünnt als Salbe zum direkten Auftragen auf die Brust, sodass die Atemwege befreit werden.

  • als Einsatz in einem Diffuser für eine gleichmäßige Verteilung im gesamten Raum.

 

Für diese Einsatzmöglichkeiten eignen sich vor allem Öle aus folgenden Pflanzen und Kräutern:

  • Eukalyptus
  • Rosmarin
  • Pfefferminz (Menthol)
  • Zypresse
  • Zitrone

Dosierempfehlung für Körper Teilbereiche z.B. Rücken, Füße:

Kinder 6-12 Jahre: 2% ätherisches Öl

 

Anzahl der Tropfen:

4 Tropfen auf 10 ml (1 EL) Trägeröl entspricht 2%

Was ist Trägeröl und welche Trägeröle eignen sich?

Wie bereits erwähnt, dürfen die ätherischen Öle nie unverdünnt auf der Haut angewendet werden. Zum verdünnen kommen sogenannte Trägeröle oder auch Basisöle zum Einsatz. Diese haben wiederum spezifische positive Eigenschaften auf die Haut. Sowie bei den ätherischen Ölen ist auch bei den Trägerölen auf eine hochwertige und naturreine Qualität des Öles zu achten. Die Liste der Trägeröle ist so lang, dass wir hier nur kurz auf die drei häufigsten Öle die sich in Verbindung mit ätherischen Ölen eignen, eingehen.

Jojobaöl

Das Jojobaöl ist eigentlich gar kein Öl, sondern eigentlich flüssiges Wachs der Jojoba-Pflanze. Deswegen wird es auch nicht ranzig wie Öl, was sich in einer deutlich längeren Haltbarkeit zeigt. Es ist dem körpereigenen Talg sehr ähnlich und kann zur Wundbehandlung und bei Hautkrankheiten verwendet werden. Es pflegt und schützt die Haut. Jojobaöl ist sehr teuer und wird daher oft verfälscht.
Hauttyp: für alle Hauttypen als hervorragender Feuchtigkeitsspender geeignet.

Geruch: gar nicht bis leicht süßlich-nussig. Es lässt sich also gut im Zusammenhang mit ätherischen Ölen verwenden.

Mandelöl

Mandelöl ist farblos und ist das wohl geläufigste Öl bei der Verwendung mit ätherischen Ölen. Es enthält Eiweiße, Vitamin A, B und E, Enzyme, Mineralsalze und Spurenelemente. Mandelöl nährt und pflegt die Haut, ist bekannt für seine Fähigkeit zu erweichen, zu beruhigen und zu regenerieren. Mandelöl ist ein wunderbares Trägeröl.

Hauttyp: Mandelöl geeignet sich für alle Hauttypen. Das Öl ist aber besonders für trockene Haut und für spröde Haut geeignet.

Geruch: Es riecht leicht nussig und ist bereits für Babys geeignet.

Kokosnussöl

Kokosöl wird sowohl in der Ernährung als auch in der Kosmetik verwendet. Es enthält viele Mineralstoffe und Vitamine sowie Kalzium, Natrium, Kalium, verschiedene Aminosäuren, Vitamin E und Laurinsäure. Laurinsäure wirkt gegen Bakterien, Hefe, Pilze und sogar gegen manche Viren. Die ebenfalls in großen Mengen enthaltene Caprylsäure hat eine antivirale Wirkung. Kokosöl dringt schnell in die Haut ein, bleibt aber in den oberen Hautschichten. Ob pur oder als Emulsion lässt es die Haut zart und geschmeidig werden. Bei Haut und bei Haaren wirkt es rückfettend. Kokosöl besteht hauptsächlich aus gesättigten Fettsäuren. Das macht es lange haltbar.

Generell wird zwischen fraktionierten und nativen Kokussöl unterschieden. Fraktioniert bedeutet, dass die langen Molekülketten im Öl in kürzere Molekülketten aufgespalten wurden. Das Verfahren ermöglicht es, dass das Kokosöl bei Raumtemperatur flüssig ist, denn ansonsten wäre es fest und hart. Fraktioniertes Kokosnussöl ist ein perfektes Basis Öl für Massagen. Natives Öl ist dagegen hart und schmilzt bei Wärme.

Hauttyp: Kokosöl ist besonders bei trockener Haut zu empfehlen.

Geruch: Fraktioniertes Öl hat praktisch keinen Eigengeruch. Daher eignet es sich hervorragend als Trägeröl für ätherische Öle. Natives Öl ist hell, schmilzt auf der Haut und duftet nach frischer Kokosnuss, weshalb eher davon abzuraten ist, es als Trägeröl zu verwenden.

Tipp: Das milde Kokosöl ist sehr gut verträglich, kann auch für Babys verwendet werden, wenn diese unter Milchschorf leiden. Eine kleine Menge auf den Kopf einmassieren. Mit den Händen oder einem Kamm.

Fazit

Grundsätzlich können ätherische Öle eine großartige Ergänzung darstellen, wenn dein Kind erkältet ist und vor allem mit Husten und Schnupfen zu kämpfen hat. Auch können sie die Raumluft deutlich verbessern, sodass sich das allgemeine Wohlbefinden steigert.

 

Grundsätzlich ist jedoch darauf zu achten, dass die Öle vorsichtig angewendet werden, da sich nicht alle Öle für alle Altersklassen eignen. Wenn du mit der Verwendung der einzelnen Öle noch nicht viel Erfahrung hast und dich dem Thema erst mal annäherst, scheue dich nicht andere um Hilfe zu fragen. Vor allem in der Praxis deines Kinderarztes und in der Apotheke bekommst du die Auskünfte, die du benötigst, sodass es deinem Kind schnell wieder besser geht.